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1. Für die Oberstufe - S. 75

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Vii. Aus der pommerschen Geschichte. 75 Karls Xii. werden - bis zum Friedensschlüsse Stettin und Pommern bis zur peene nebst Wolgast zur Verwaltung übergeben wurden. Dafür versprach er, den Schweoen die Rückkehr nach Pommern zu verwehren. Zur die Kosten, die die Eroberung Stettins den Russen verursacht hatte (1713), zahlte er diesen in Ge- meinschaft mit dem holsteiner Herzog die Summe von 400 000 Talern. So verhinderte der König, daß sich eine fremde ausländische Macht an den Oder- Mündungen festsetzte, und hatte den Erfolg, daß er bei der endgültigen Ordnung der nordischen Händel in entschiedener Weise mitsprechen konnte. Ende November 1714 kehrte endlich der Schwedenkönig aus der Türkei nach Pommern zurück und begann (Febr. 1715) den Krieg auch gegen Preußen, indem er die schwache preußische Lesatzung von Wolgast überfiel und die Stadt besetzte. Dann ließ Karl Xii. seine Truppen auf Usedom landen, um die beiden Oder- inseln wieder in seinen Besitz zu bringen. Nun befahl Friedrich Wilhelm I., die holsteinischen Truppen in Stettin zu entwaffnen und begann seinerseits den Krieg gegen Schweden. Mit den Dänen und Sachsen gemeinschaftlich wurde die Belagerung Stralsunds durchgeführt, (vom 17. Juli bis 22. Dezember 1715), wo der Schwedenkönig selbst die Verteidigung leitete. Die Insel Usedom wurde von den preußischen Truppen erobert, dann auch die Insel Rügen unter der Führung Leopolds von Dessau. Stralsund geriet nun in große Not, zumal der starke Frost den Sturmkolonnen den Zugang über die Teiche gestattete. Um nicht selber gefangen zu werden, verließ Karl Xii. die bedrängte Stadt und flüchtete auf einem kleinen Segler, für den die treuen Zischer erst eine Rinne in das Eis bis zum offenen Wasser hatten schlagen müssen, nach Schweden. Darauf ergab sich die Festung Stralsund und kam vertragsgemäß in die Hände der Dänen. In Stettin ließ sich Friedrich Wilhelm I. schon 1717 durch „Handschlag" die Treue der vorpommerschen Stände zusichern. Die feierliche Huldigung seiner neuen Untertanen erfolgte in Stettin erst 1721, nachdem ihm endlich im Stock- holmer Frieden (1720) Stettin und das Land bis zur peene zugesprochen worden war, wofür er an Schweden zwei Millionen Taler zahlte. b. Friedrich Wilhelm I. als Landesvater. Pommern war durch die langen Kriegsjahre viel Schaden zugefügt worden, den der König mit unendlichem Eifer als rechter Landesvater gut zu machen trachtete. Die königlichen Landgüter wurden zu Musterwirtschaften für die Ackerbau treibende Bevölkerung. Er hielt die Bauern zu Gartenbau und Obst- baumzucht an und überwachte selbst die vorzunehmenden Verbesserungen. Die Leibeigenschaft der Lauern hob er in den hinterpommerschen Amtern zwar auf- aber die Durchführung dieser Anordnung erfolgte nicht überall, da auch die Lauern damit nicht einverstanden waren. Indessen wurde die Inanspruchnahme der Kmtsuntertanen und ihre Behandlung durch strenge Verordnungen seiner- seits geregelt- auch untersagte er das Bauernlegen. In dem Kreise Ückermünde wurde ein mit Sumpf und Morast bedeckter Landstrich entwässert und in ackerbaufähiges Land verwandelt. Dem König verdanken die Dörfer Ferdinandshof, Aschersleben, Blumenthal, Friedrichshagen, Wilhelmsfelde u. a. ihre Gründung. Ausländische Kolonisten wurden hier an- gesiedelt, nach denen der Bezirk den Namen „Königs Holland" erhielt (1718 bis 1740).

2. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 274

1878 - Danzig : Gruihn
274 Geschichte der neuen Zeit. in einer einsamen Alpenhütte unter Eis und Schnee zwei Monate lang. Endlich führte ein verräterischer Bauer mitten in der Nacht die Franzosen zu seinem Versteck. Aus ihr Anklopfen trat Hoser hervor, gab sich als den Gesuchten zu erkennen und bat nur um Schonung für sein Weib und seine Kiuber. Er warb in Ketten nach Mantua geführt, wo ihn ein Kriegsgericht zum Tode verurtheilte. Ohne sich die Augen verbinben zu lassen, gab er selbst nach einem kurzen Gebete den französischen Soldaten das Zeichen zum Feuern. Josephine und Marie Louise. Napoleon hatte sich von seiner Gemahlin Josephine scheiben lassen und vermählte sich (1810) mit Marie Louise, der Tochter des Kaisers von Oesterreich. So schien das Hans Habsburg für Frankreich gewonnen. Seinen eigenen 93ruber Ludwig nöthigte er, dem Königreiche Hollanb zu entsagen und vereinigte dieses Laub mit Frankreich (1810). Ebenso maßte er sich die ganze Nordküste Deutschlands, vom Rhein bis zur Ostsee, an. Den Papst ließ er von Rom entführen und vereinigte dessen Gebiet ebenfalls mit Frank-Andreas ftofer reich, unter der Bedingung, daß fein erft- geb orner Sohn König von Rom sein sollte. Ein französischer Prinz, bekannt unter dem Namen Bernabotte, würde zum Kronprinzen von Schweden bestimmt. Nach L. Stacke. 168. Aapokeous Ieldzng nach Rußland. 1812. Ursache des Krieges. Der Kaiser Alexanber von Rußlaub war lange mit Napoleon verbünbet gewesen; aber der grenzenlose Ehrgeiz des letzteren zerriß auch bieses Biinbniß wieder. Um England möglichst großen Schaben zu thun, hatte Napoleon die sogenannte Kontinentalsperre angeorbnet, d. H. er hatte verboten, daß auf dem Kontinent englische Waaren eingeführt würden. Eine strenge Durchführung dieses Verbots begehrte er auch von seinem Bnnbesgenossen Alexanber^ für das russische Reich. Darüber kam es zum Kriege zwischen den beiben Kaisern, bereu Verhältniß ohnehin nichts mehr das beste war. Feldzug gegen Rußland, too fiel Napoleon im Sommer 1812 mit einem ungeheuren Heere von einer halben Million auserlesener Krieger aus allen Völkern in das große russische Reich ein. Es gelang ihm auch, im schnellen Zuge tief in baffelbe vorzubringen, die Russen in einer großen Schlacht bei 93orobino.au der Moskwa (am 7. September) zu schlagen, und (am 14.) in die alte Hauptstabt Moskau seinen Einzug zu halten. Er hoffte den Winter hinburch von den großen Vorrächen dieser Stadt sein Heer zu eryalten und, wenn der Kaiser Alexander nicht schnell Frieden schlösse und ganz seinen Willen zu thun verspräche, im nächsten Jahre gegen Petersburg zu ziehen. Allein diesmal betrog ihn seine Berechnung gänzlich. Braud von Moskau. Die Russen wollten, gleich den Spaniern, ihr Vaterland wegen einer unglücklichen Schlacht nicht sogleich verloren geben, sondern lieber ihre eigene zweite Hauptstadt den Flammen opfern, ^bamit nur die Feinde hier keinen Stützpunkt fänben. Und wirklich staub die große Stadt, zum Schrecken der Franzosen, gleich nach ihrem Einzuge plötzlich an hundert Stellen zugleich im Feuer, so daß an kein Löschen zu benfen war und alle die großen Vorräthe verbrannten. Es war ein ungeheures Opfer von Seiten der Russen; aber es war auch der Wenbepmtft von Napoleons ganzem Glücke. Von biesem Augenblicke an ging baffelbe rückwärts, und anberthalb Jahre später mußte er seine angemaßte Krone nieberlegen. Der Rückzug. In der großen Branbstätte von Moskau konnte er nicht bleiben. Vorräthe für das Heer aus der umliegenben Gegenb zusammen zu bringen, war nicht möglich; benn die Russen hatten alles verheert. Daher mußte er im Oktober--monat eiligst den Rückzug antreten. Er hoffte noch vor dem Einbruch des Winters

3. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 266

1878 - Danzig : Gruihn
266 Geschichte der neuen Zeit. kniete nieder und betete an*). Aber das währte nur eine kurze Zeit. Robespierre merkte, daß er das Volk nicht bändigen könne, wenn es sich nicht vor einem unsichtbaren höhern Wesen fürchte. Darum verordnete er: „Von nun an soll wieder ein Gott sein und in allen Kirchen von ihm gepredigt werdenrobespierre's frühere Helfershelfer hatten jedoch nicht mehr Lust, ihm zu gehorchen, sondern wollten lieber selbst regieren. Und da sie sich nun vor des Mächtigen Zorn und Blutdurst fürchteten, kamen sie ihm zuvor und steckten ihn mit feinen Anhängern in's Gefängniß. Robespierre merkte zu gut, daß es nun mit ihm aus fei; aber er wollte doch nicht unter der Guillotine sterben, sondern sich lieber selbst erschießen. Der Schuß fehlte aber und zerschmetterte blos den Kinnbacken. Als nun der schreckliche Mann am folgenden Tage mit 22 feiner Genossen auf elenden Karren nach der Richtstätte hingefahren wurde, und jedermann mit Entsetzen fein zerrissenes Gesicht und die blutbefleckte Brust erblickte, da erkannte man das Strafgericht Gottes. Mit Robespierre horte die Schreckenszeit in Frankreich auf, und eine ruhigere, wenigstens etwas bessere Zeit begann. Nach Kappe. 164. Die Hievotutionskriege. Napoleon Monaparte. Die Verbündeten in Frankreich. Nicht blos Frankreich wurde von der schrecklichen Revolution erschüttert, sondern auch für den größten Therl von Europa gab es jetzt eine Zeit der Trübsal und mannigfaltiger Umwälzungen. Das fing so an. Als in Paris die unglückliche Königsfamilic im Gefängniß schmachtete, suchten sich die andern Fürsten ihrer anzunehmen. Oesterreicher und Preußen drangen ins französische Land, um die Schreckensmänner zur Besinnnng zu bringen und den König zu befreien. _ Anfangs ging es den Verbündeten gut. Als sie aber — namentlich die Preußen — in die Champagne kamen und von stetem Regen die Wege schlecht und die Soldaten krank wurden und dahin starben, auch die Franzosen in ihrem Freiheitstaumel in ungeheuren Massen kriegslustig auf sie losstürzten, da mußten sie umkehren. König Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen schloß (1795) mit der neuen Republik einen Frieden zu Basel. französische Eroberungen. Die Franzosen entrissen aber den Oesterreichern Belgien, eroberten Holland und siegten fast an allen Orten. Ueberall, wohin sie kamen, sagten sie den Leuten: „Völker ihr seid jetzt frei! ihr dürft nun das Glück genießen, es auck so zu machen, wie wir!" Und die es glaubten, standen auf und machten es den Franzosen nach. Viele alte Einrichtungen, gute Sitten, sowie alte Treue und Zucht gingen dabei zu Grunde. Aber die Leute wurden doch nicht frei, sondern trugen das Joch derer, die sich ihre Befreier nannten. Napoleon Bonaparte. Damals fing ein merkwürdiger Mann, Napoleon Bonaparte, an, sich vor allen hervorzuthun. Er war der Sohn eines Edelmannes auf der Insel Corfika. Schon als Knabe bereitete er sich daraus vor, Offizier zu werden, und wurde es auch in seinen Jünglingsjahren. Da er sich bald durch Muth und Umsicht vor den anderen Offizieren auszeichnete und die verwittwete Nichte eines Machthabers in Frankreich, die edle Iosephine Beauharnais, heiratete, ward er zum General der schlechtesten französischen Armee, der italienischen, erhoben. Siege über die Oesterreicher. Dennoch führte er dieselbe von einem Siege über die Oesterreicher zum andern. Wohin er kam, mußten die Bürger und Bauern ihm und seinen Soldaten große Summen Geldes zahlen; denn sein Grundsatz war: „Der Krieg muß den Krieg ernähren!" Während andere Generale unablässig Geld von Paris verlangten, schickte er solches dahin, und seine Soldaten hatten nebenbei auch vollauf und waren stolz auf ihren siegreichen Führer. Schon (1797) sah sich der deutsche Kaiser Franz Ii. von Napoleon zum ersten Male zum Frieden ge- *) Jahrzehnte nachher soll diese „Göttin der Vernunft" arm, bloß und wahnsinnig in einem Stalle in Italien gestorben sein.

4. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 267

1878 - Danzig : Gruihn
Napoleon Bonaparte. — Friedrich Wilhelm Iil -^7 '.rounqen, was ihm später noch dreimal widerfahren ist Und jedes Mal mußte der arme Besiegte an den stolzen, habsüchtigen Sieger schone und volkreiche Lander abtreten. Alle Franzosen sahen auf Bonaparte. Er war ihr Liebling; denn ferner hatte ihnen soviel Ruhm und Gewinn verschafft, als er Napoleon in Aegypten. Auch nach Aegypten schiffte er. um dies Land zu erobern (1799). Die Engländer zerstörten aber seine Flotte bei Alexandrien. Die Franzosen starben in großer Menge in dem heißen Aegyptenland; ste siegten zwar an allen Enden; aber ihre Anzahl wurde dabei immer geringer. Viele wurden krank und Napoleon soll alle Kranken in den Lazarethen haben vergiften lassen, weil er sie nicht mit fortbringen konnte. Endlich brach er mit wenigen Begleitern Plötzlich auf und schiffte wieder heim nach Frankreich. Napoleon als Consul und Kaiser. Dies Vornehmen war also nicht gelungen; ein anderes gelang desto besser. Napoleon eilte nach Paris, machte der dortigen Regierung ein Ende, ließ sich selbst zum ersten Consul ernennen und herrschte unter diesem Namen als unumschränkter Gebieter im Lande. Die ^rcmzosen welche ihren König gemordet und soviel von Freiheit geredet hatten, gehorchten ihm gutwillig und ließen sich gar manches von ihm gefallen. Als er das sah, ward er kühner, setzte sich (1804) die Kaiserkrone auf, und hieß von nun an Napoleon 1-, Kaiser der Franzosen. Das war das Ende der französischen Republik , , Schlacht bei Austerlitz. 1805. Napoleon hatte durch seine Siege Italien in seine Gewalt bekommen und brachte es bald dahin, daß ihn die italienische Jxepublit -um erblicken Könige von Italien erwählte. Von jetzt an verschenkte er eroberte Länder und Kronen an seine Familie und Generale. Diese Willkür verschaffte ihm viele Feinde. England, Oesterreich und Rußland schlossen daher einbundinß, um dem Eroberer entgegenzutreten. Da zog Napoleon in Sturmeseile nach Deutschland gegen Oesterreich. Er drang sogar bis znr Kaiserstadt Wien vor und besetzte dieselbe. Dann zog er nach Mähren gegen die Oesterreicher und Russen, die hier von ihren Kaisern angeführt wurden. Bei Austerlitz, unweit Brünn, kam es zu der berühmten Drei kaiserschl acht, in welcher Napoleon Sieger blieb. Oesterreick Icklofz mit Napoleon den Frieden zu Preß bürg (1805) und verlor einen Theil feiner schönsten Länder. Baiern, Würtemberg und Baden, die Napoleons Bundesgenossen gewesen waren, bekamen citiert Theil dieser abgetretenen Besitzungen. Die Kurfürsten von Baiern und Würtemberg erhielten außerdem noch die Königswürde. Der ruffifcke Kaiser aber kehrte ohne Frieden zu schließen heim. t L , Ter Rheinbund. 1806. Napoleon stiftete nun den Rheinbund, durchweichen sich 16 deutsche Fürsten vom deutschen Kaiser und Reich trennten und Napoleon als ihren Schutzherrn anerkannten. Da legte der österreichische Kaiser Franz L den deutschen Kaisertitel nieder und blieb nur noch Kaiser von Oesterreich. Das tausendjährige deutsche Reich hatte nun ein Ende (1806). Theilweise nach Kappe. 165. Ariedrich Wilhelm Iii. 1797—1840. Deutschlands Erniedrigung. Preußens Demüthigung. Als Friedrich der Große zum letzten Male den damals sechszehnjährigen Prinzen, den svätern König Friedrich Wilhelm Iii., sah, sagte er zu ihm: „Run Fritz, werde was Tüchtiges. Es wartet Großes auf "dich. Ich bin am Ende; mein Tagewerk ist bald fertig. Ich fürchte, nach meinem Tode wird's drunter und drüber gehen, und du wirst einmal einen schweren Stand haben. Rüste dich! Begehe keine Ungerechtigkeit, dulde auch keine'. Halte es fest mit dem Volke, daß es dich liebe und dir vertraue. Darin allein kannst du stark und glücklich sein. Vergiß diese Stunde nicht". Und er sollte sie nicht vergessen. Zwanzig Jahre nach Friedrichs des Großen Tode wurde Preußen von seinem Feinde, dem Kaiser Napoleon, schwer gedemüthigt. Die Ehre und Selbständigkeit Preußens war durch Napoleons Ueber-ntuth bereits schwer verletzt; doch suchte Friedrich Wilhelm Iii. den Krieg

5. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 273

1878 - Danzig : Gruihn
Napoleons Kämpfe mit Portugal, Spanien und Oesterreich. 273 Volkes begleitete ihren Leichenzug nach Charlottenburg. Hier in stiller Einsamkeit steht ein einfacher Tempel aus Marmor, von Bäumen beschattet. Dort ruht die Selige. Alljährlich betete der gebeugte König an ihrem Sterbetage vor ihrem Sarye, und immer noch ist der 19. Juli für die preußische Königsfamilie ein Bet- und Gedenktag an die geliebte Dahingeschiedene. Theilweise nach Eylert, Adami, Berthelt, Hahn u. a. 167. Napoleons Kämpfe mit Wortngat, Spanien und Oesterreich. Napoleon in Portugal und Spanien. 1807—1808. Im Jahre 1807 rückten französische Truppen auch in Portugal ein; doch die königliche Familie bonrbonischen Stammes hatte sich bereits gerettet und nach Brasilien eingeschifft. Napoleon erklärte den Regenten von Portugal seines Staates für tierluftig und setzte über das Land einen Befehlshaber. Durch List und Gewalt wußte Napoleon auch die spanische Königsfamilie zur Thronentsagung zu zwingen, und auch in dieses Land zogen französische Truppen ein. Napoleon ernannte seinen Bruder Josef, bisher König von Neapel, zum König timt Spanien. Neapel dagegen erhielt sein Schwager, Joachim Murat, dem er kurz vorher das Großherzogthum Berg am Niederrhein (Düsseldorf) gegeben hatte. Aber in Spanien ergrimmte das ganze Volk bei der Nachricht von der Entthronung seiner Königsfamilie, und bald mußte der neue König die Hauptstadt wieder verlassen. Jetzt erhoben auch die Portugiesen die Waffen gegen Frankreich, 30,000 Engländer landeten, und die französischen Truppen mußten (1808) Portugal räumen. Da stellte sich Napoleon, der nach so vielen glänzenden Siegen jetzt zum ersten Mal die Volkskraft kennen lernte, selbst an die Spitze der Truppen; es folgte Sieg auf Sieg; er zog in Madrid ein; aber das Volk behauptete das Land und die Gebirge. Krieg Oesterreichs gegen Frankreich. Oesterreich schien den günstigsten Zeitpunkt gewählt zu haben, um Frankreich entgegenzutreten. Es bot eine große Macht auf, die zu kühnen Hoffnungen berechtigen konnte. Aber Napoleon entbot die Truppen des Rheinbundes gegen Oesterreich. Er stellte sich au ihre Spitze, schlug die österreichischen Heere zurück und zog triumphirend in Wien ein. Da führte Erzherzog Karl ein Heer aus Böhmen zum Entsätze Wiens heran. Ans dem Marchfelde bei den Dörfern Aspern und Eßlingen kam es zu einer zweitägigen furchtbaren Schlacht. Die Oesterreicher fochten mit Löwenmuth, und wenn die Rheinbündner ihnen zuriefen: „Streckt die Waffen!" antworteten die unerschrockenen Krieger: „Kommt und holt sie euch!" Zum ersten Male erlitt Napoleon eine blutige Niederlage, und nur mit Mühe rettete er sich mit den Resten seines Heeres. Leider aber hatte dieser Sieg für Oesterreich nicht den gewünschten Erfolg. Die Verstärkungen, welche Erzherzog Karl erwartete, blieben aus; Napoleon gewann Zeit sich zu erholen, und schlug die Oesterreicher bei Wagram. Nun ward der Friede zu Schönbrunn geschlossen, indem Oesterreich abermal bedeutende Gebiete verlor (1809). Andreas Hofer. Tyrol war an Baiern gekommen; aber mit treuer Liebe hing das Volk am angestammten Fürstenhause und erhob sich gegen die Fremdherrschaft. An der Spitze der Erhebung stand der Sandwirth Andreas Hoser von Passeyer.*) Napoleon schickte zahlreiche Truppen nach Tyrol, und es entspann sich ein furchtbarer Kampf; mit dem größten Muthe stritten die treuen Tproler gegen die fremden Eindringlinge. Dreimal gelang es dem tnuthioen Volke, das Land von den Feinden zu säubern; aber zuletzt hals aller Muth und alle Begeisterung nichts, und der Kaiser Franz mußte im Frieden sein treues Volk selbst auffordern, sich zu ergeben. Aber Hofer, von falschen Freunden durch die Nachricht von erlogenen Siegen der Oesterreicher getäuscht, ries das Volk von neuem zu den Waffen. Nichts konnte Napoleon erwünschter sein, als diese neue Erhebung nach geschloffenem Frieden; denn sie gab Veranlassung, Hofer für geächtet zu erklären, der nun vor Häschern in seiner Heimat nicht mehr sicher war. Wohl hätte er sich durch die Flucht retten körnten; aber das ließ feine treue Liebe zum Vaterlande nicht zu; er verbarg sich *) So genannt nach seinem Wirthshause „am Sand" im Passeyerthale. Krüger, Bilder aus der Weltgeschichte und Sage. 18

6. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 279

1878 - Danzig : Gruihn
Der zweite Freiheitskrieg. Am 18. Oktober begann der gewaltige Kampf abermals. Um das ©otf 5ßrobftheibci, bett 9jtittcipuntt bet frongöfijichen Stellung, entbrannte der wüthenbste Kampf. Bei Paunsborf verließen am Nachmittage bre Sachsen die französischen Reihen und gingen zu den Verbündeten über. Am Abend waren die Franzosen überall geschlagen. Napoleon vernetz seinen Standort bei der zerschossenen Windmühle auf dem Thonberge und ritt nach Leipzig, um die Vertheidigung der Stadt und den Rückzug anzuordnen. — Ant 19. Oktober stürmten das Rotdhecr und die schleiche Armee die Stadt, und es floß auch hier noch viel Blut. Das kömgsberger Landwehrbataillon des Major Frieeius ist das erste gewesen, welches durch das grimmaische Thor in die Stadt drang; bald folgten andere von andern Seiten, und noch in den Straßen mußte der Kampf ^cntge^etzt werden. Das französische Hauptheer zog schon von Anbruch des Tages an in großem Gewirre über die Pleiße und Elster ab. Um 1 Uhr hielten der Kaiser Alexander und der König Friedrich Wilhelm ihren Emzug. Als Blücher auf den Markt geritten kam, wo die Monarchen hielten, umarmte ihn der Kaiser und sagte: „Mein lieber General, Sie haben das Beste gethan, Sie sind der Befreier Deutschlands". Darauf fprach Blücher. „Majestät, habe nur meine Schuldigkeit gethan; aber meine braven Truppen, die haben mehr gethan, viel mehr". Der König ernannte ihn zum ^,-eld-marschall. r , V , Die Siege in Frankreich. Napoleon eilte hierauf mit den Trümmern seines Heeres über den Rhein nach Frankreich. Die Verbündeten eilten ihm nach. Blücher setzte in der Neujahrsnacht 1814 bei dem Städtchen Kaub über den Rhein. Die frühern preußischen Provinzen zwischen Elbe und Rhein wurden wieder preußisch. In Frankreich gab es noch manchen harten Kampf. Blücher gehörte immer zu den Vordersten, und endlich zogen die verbündeten Monarchen Alexander und Friedrich Wilhelm Iii. (am 31. März 1814) in Paris ein. Darauf schloß man mit Frankreich Frieden. Napoleon aber wurde des Thrones entsetzt, und die Insel Elba im Mittelmeer ihm als Aufenthalt angewiesen. Nach Pierson u. a. 172. Der zweite Kreiheilskrieg. 1815. Der wiener Congreß. (Versammlung.) Als Napoleon gestürzt war, versammelten sich die verbündeten Fürsten zu Wien, um die Verhältnisse Europas neu zu ordnen. Da eine Einigung sehr schwer hielt, so wäre es bald zu neuem Zwiespalt und Kampf gekommen. Napoleons Rückkehr. Unerwartet verließ Napoleon Elba und landete in Frankreich. Ueberall wurde er hier mit Jubel aufgenommen, und auch das Heer eilte zu seinen Fahnen. Da mußten die verbündeten Fürsten wieder zu den Waffen greifen. Bald standen vier Heersthaaren der Preußen unter Blücher kampfbereit in den Niederlanden. Dort hatten auch die Engländer unter Wellington ihre Stellung. Schlacht bei Ligny. (16. Juni.) Mit einem glänzenden Heere kampf-geübter Truppen drang Napoleon vor. Zuerst griff er ant 16. Juni die Preußen bei dem Dorfe Ligny in Belgien an. Vergeblich war das Sehnen Blüchers nach Unterstützung durch die Engländer. Auch die preußische Heerschaar unter Bülow kam auf ihrem Eilmärsche nicht mehr heran. Ligny wurde durch die Franzosen erobert, und die Schlacht war verloren.— An diesem Tage bestand der Feldmarschall große Gefahren. Beim Ansturm feindlicher Reiter wurde sein Pferd durch einen Schuß verwundet. „Nostiz, nun bin ich verloren!" rief der greife Feldherr seinem Adjutanten zu, und in dem Augenblicke stürzte das Pferd zusammen, und Blücher lag unter

7. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 74

1892 - Leipzig : Voigtländer
74 Königreich Preußen. [10 sagte Ferdinand I. als Oberlehnsherr dem Vertrage seine Bestätigung, und beim Aussterben des Herzogshauses (1675) zog Kaiser Leopold I. diese Besitzungen ein. Der Große Kurfürst aber, dem damals ein gutes Verhältnis zum Kaiserhofe sehr nötig schien, bequemte sich 1686 zu einem Vertrage, wodurch er den Kreis Schwiebus (im jetzigen Regierungsbezirk Frankfurt a. d. D.) als Entschädigung annahm. Und damit waren die Demütigungen noch nicht zu Ende. Der Kurprinz fürchtete infolge der zweiten Heirat seines Vaters für feine Erbrechte und versprach daher dem Kaiser in einem geheimen Vertrage gegen Sicherung derselben die Rückgabe von Schwiebus, die dann 1695 wirklich erfolgte. So schienen die schlesischen Ansprüche ohne jede Entschädigung verloren, und es ist begreiflich, daß das mindestens hinterhältige Verfahren des Wiener Hofes einen Stachel in der Brust der Hohenzollern zurückließ. Da war es denn Friedrich dem Großen gar nicht zu verdenken, daß er die gute Gelegenheit benutzte, um zum Ersatz für Berg jene schlesischen Landesteile zu sordern, und als Maria Theresia, entschlossen, ihr Gebiet ungeschmälert zu behaupten, seine Forderung zurückwies, war der Kriegsfall gegeben. Der erste schlesische Krieg (1740—1742) brach aus. In Schlesien selbst gewann Friedrichs Heer seinen ersten Sieg bei Mollwitz (10. April 1741); in Breslau ward der erste Friede geschlossen (11. Juni 1742). Der zweite Krieg brachte in Schlesien den Sieg bei Hohenfriedberg (4. Juni 1745). Aus dem 7jährigen Kriege endlich gehören hierher der glorreiche Tag von Leuthen (5. Dez. 1757), Fouques Niederlage, gegen einen dreifach stärkeren Feind, bei Landeshut (23. Juni 1760), Friedrichs Sieg bei Liegnitz (15. August 1760), die tapfere Verteidigung im Lager von Bunzelwitz (Sommer 1761) und endlich des Königs Sieg über Daun bei Burkersdorf (Juli 1762). Die Schlacht bei Mollwitz. Der König war im Dezember 1740 in Schlesien eingebrochen und hatte in wenigen Wochen fast das ganze Land erobert. Nur einige Festungen widerstanden noch, darunter Brieg, das gerade von den Preußen belagert wurde. Zum Entsatz dieser Festung war General Neip-perg mit etwa 19 000 Mann herangerückt und hatte in ihrer Nähe bei dem Dorfe Mollwitz ein Lager aufgeschlagen. Unvermutet nahte sich am 10. April 1741 der König mit einem etwa gleich starken Heere den Feinden und brachte ihnen durch einen von Artillerie unterstützten Jnfanteriean griff große Verluste bei. Als aber der General von Römer, der mit 30 Schwadronen auf dem österreichischen linken Flügel stand, zu einem Angiffe schritt, stob die preußische Reiterei, die nur

8. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 220

1892 - Leipzig : Voigtländer
220 Königreich Bayern. [12 der Gelber aus dem Jesuitenvermögen und schmähliche Behanb-lung des gelehrten Schulmannes Ick stabt. Besonbers steigerte sich seine Verfolgungswut nach Entbeckung des Jlluminaten-orb ens. Das Volk war nahe baran, sich wiber ihn zu erheben, als er 1799 eines raschen Tobes starb. — Unter Karl Theobor hatte Österreich im Frieden zu Campo Formio das linke Rheinufer an Frankreich abgetreten. Somit war die Nheinpfalz bereits verloren, als 7. Maximilian Iv. Joseph (Kurfürst 1799—1806, König bis 1825) von Zweibrück en-Birkenfelb die Regierung antrat. Nachbem er bei Hohenlinben 1800 gegen Napoleon gekämpft hatte, bewog ihn die Sorge um die Selbständigkeit Bayerns zumbunbe mitnapoleon; baburch erhielt Bayern bebeutenben Zuwachs, zunächst im Reichsbeputationshauptschluß die säkularisierten Bistümer Freising, Augsburg, Bamberg, Würzburg, Passau und Eichstätt ganz ober teilweise. Freilich mußte Bayern die Kriege Napoleons mitkämpfen und manchen Länbertaufch, den der rücksichtslose Gewalthaber vornahm, sich gefallen lassen, aber stets mit Vorteil. 1806 kamen die Reichsstäbte Augsburg und Linbau und die Markgrasschaft Ansbach zu Bayern; es trat dem Rheinbunbe bei, und Kurfürst Maximilian Iv. nahm den Königstitel an. f$. Bayern ein Königreich. 1. König Maximilian I. errang in neuen Kämpfen an Napoleons Seite neuen Länbergewinn (Nürnberg und die Gebiete vieler mebiatifierter Herrschaften und 1810 die Mark-grafschaft Bayreuth). 1809 kämpfte das bayrische Heer gegen die Tiroler, die unter Anbreas Hofer die ihnen verhaßte Herrschaft abzuschütteln suchten. 1812 zogen 36 000 Bayern mit nach Rußlanb; 2000 kehrten zurück. Möglichst balb, kurz vor der Leipziger Völkerschlacht, schloß sich der König im Vertrage von Rieb den Verbündeten an. Dem bei Leipzig geschlagenen französischen Heere trat der bayrische General 9srebe bei Hanau vergeblich entgegen; dann beteiligten sich 1814 die Bayern an dem Felbzuge nach Frankreich. Die Wienerbunbesakte bestätigten dem Königreiche seinen neuerworbenen Besitz, und es trat dem deutschen Bunbe bei. — Nun hatte König Max die Ausgabe, alle Teile des neugeschaffenen Staates innerlich zu einem Ganzen zu verbinben. Als Ratgeber stanb ihm babei der tüchtige und freisinnige .Minister Montgelas zur Seite; des Königs eigene Herzens-

9. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 263

1892 - Leipzig : Voigtländer
13] Regierungsbezirk Pfalz (Rheinpfalz). 263 zog General Wurmser am 22. Novbr. wieder in die eroberte und halb zerstörte Residenz ein. , Im Frieden zu Campo Formro (1797) ward vom deutschen Kaiser das ganze linke Rheinufer an Frankreich abgetreten. Der linksrheinische Teil der Kurpfalz, das Herzogtum Zweibrucken, das Fürstentum Leiningen u. s. w. blieben bis zum Wiener Kongreß (1815) in den Händen der Franzosen, welche hieraus das departement de mont Tonnerre mit der Hauptstadt Mainz schufen. Die zahlreichen Güter des Pfälzer Adels und der Pfälzer Klöster kamen zu Mainz unter den Hammer. Karl Theodor starb noch vor Beginn der Rastatter Verhandlungen am Spieltisch am 16. Februar 1799 zu München. Mit ihm erlosch die Sulzbacher Linie. Den Thron von Kurpfalzbayern bestieg der letzte Sproß aus dem Hause Zwei-brücken-Birkenseld. Maximilian Iv. Joseph (1799-1825). Er war em freisinniger, ausgeklärter, wohlwollender Regent, den sein Volk mit Recht „Vater Max" genannt hat. Sem Minister war der bedeutende Staatsmann Montgelas. — Maximilian schloß sich der Politik Napoleons zu seinem Vorteile an. Im Pariser Vertrage (24. August 1801) mußte er auf das linke Rhemufer verzichten und am rechten den Rest der Kurpfalz mit Heidelberg, Mannheim, Bretten, Ladenburg an den Markgrafen von Baden abtreten mit der Kurwürde. Dagegen erhielt er in Bayern eine Reihe von Bistümern, Abteien und Reichsstädten. Dies bestätigte der Reichsdeputationshauptschluß vom 27. Apnl 1803. — Damit hatte die Kurpfalz aufgehört zu bestehen. „Die alten Stammsitze der rheinischen Pfalz kamen an Baden, der Rest ward unter andere Herren zerstückelt; jetzt ist das alte pfälzische Kurfürstentum unter Bayern, Baden, Hessen, Preußen, Nassau und Frankreich verteilt", sagt Ludwig Häusser am Ende seiner ..Geschichte der rheinischen Pfalz." Durch den Wiener Kongreß kam 1815 an das neue Königreich Bayern ein Teil der linksrheinischen Kurpfalz mit Neustadt, Wachenheim, Frankenthal, Billigheim zurück, ferner das Herzogtum Zweibrücken mit Zweibrücken, Homburg, Kusel, Obermoschel, Bergzabern, dann das Fürstentum Leiningen mit Dürkheim, die Grasschasten von Leiningen mit Grünstadt, Altleiningen, Neuleiningen, Heidesheim, weiter die Bistümer Speyer mit Speyer, Deidesheim, Forst, Dahn u. s. w. und Worms, jedoch ohne die Stadt Worms; außerdem zahlreiche Besitzungen von Reichsrittern und anderen kleineren Dynasten. Das Ganze bildet jetzt ein Gebiet von ca. 106

10. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 296

1892 - Leipzig : Voigtländer
296 Königreich Württemberg. [12 rung drohte allerdings ein neuer Sturm durch den Ausbruch der französischen Revolution. — Sein Bruder Ludwig Eugen (1793—1795) nahm lebhaft am Krieg gegen Frankreich teil, regierte aber nur kurze Zeit, wie der zweite Bruder, Friedrich Eugen (1795—1797). Dieser war mit einer Nichte Friedrichs d. Gr. vermählt, und ließ seine Kinder in der (lutherischen) Landesreligion erziehen. Iii. Das Königreich Württemberg. 1. Auf Friedrich Eugen folgte fein ältester Sohn F riedr i ch Ii., der als Herzog 1797—1803, als Kurfürst 1803—1805, als König 1805—1816 regierte. Friedrich war ein Mann von vorzüglichen Geistesgaben, in preußischen und russischen Kriegsdiensten sowie durch Reisen gebildet, aber er konnte sich mit den Landständen nicht vertragen. In dem Kampfe mit diesen unterstützte ihn Österreich; dafür nahm der Herzog im Jahre 1799 teil an dem Kriege gegen die französische Republik. Die Franzosen drangen bis Ludwigsburg vor, wurden jedoch von den Württem-bergern zum Rückzug genötigt. Aber im folgenden Jahre drang der General Moreau wieder ins Land ein; die für uneinnehmbar geltende Festung Hohentwiel ging schmählich verloren und wurde zerstört, das Land wurde von den Franzosen besetzt und gebrandschatzt, während der Herzog nach Wien floh, wo er bis zum Frieden von Luneville (1801) blieb. Da durch diesen Frieden das ganze linke Rheinuser an Frankreich abgetreten wurde, so verlor der Herzog seine dort gelegene Besitzung Mömpelgard, wurde aber, wie andere Fürsten, auf Kosten derer, die keinen mächtigen Beschützer hatten, auf dem rechten Rheinuser entschädigt. Er erhielt (vgl. die Karte) eine Anzahl geistlicher Stiftungen, darunter die Probstei Ellwangen und neun Reichsstädte (Hall, Rottweil, Gmünd, Eßlingen, Reutlingen, Heilbronn, Aalen, Weil die Stadt, Giengen), im ganzen etwa 120 000 Einwohner für einen Verlust von 50 000. Friedrich vereinigte die neuen Erwerbungen (Neuwürttemberg) zu einem eigenen, vom alten Herzogtum getrennten Staate mit einer besonderen Regierung in Ellwangen. Im Jahre 1803 wurde Friedrich zum Kurfürsten erhoben, was zu vermehrtem Prunke am Hofe Veranlassung gab. Inzwischen war Napoleon Kaiser geworden, und bald darauf begann der Krieg zwischen ihm und Österreich wieder. Diesmal wurde der Kurfürst von Napoleon, der selbst nach Ludwigsburg geeilt war, gezwungen, auf seine Seite zu treten. Zum Lohn dafür erhielt er neuen Landeszuwachs und die König sw ürd e, die er am Neujahrstag 1806 feierlich annahm. Nun wurde die alte Verfassung des Landes aufgehoben und Alt- und Neuwürttemberg einzig dem schrankenlosen Willen des Königs unterworfen, dem nur wenige zu trotzen wagten. Nach der Auflösung des deutschen Reiches und nach Grün-
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